Unser Büro ist in einem Haus, das Wert auf seine Corporate Identity legt. Sehr gut. Wir bekommen ein Norm-Messingschild für die Klingel, auf das unser Name graviert werden muss. Wir gehen zum „3-Sch“-Service (Schilder, Schlüssel, Schuhe) um die Ecke und treffen zum Glück auf einen Profi. Unserer Frage, ob er auch mit einer Datei etwas anfangen kann, begegnet er mit mitleidigem Kopfschütteln und einem leisen Seufzer – er hat wohl häufig mit dummen Fragen zu tun.

Er begutachtet das Messingschild, auf dem er die drei Buchstaben LWP in der Mitte platzieren soll – er wisse noch nicht, so betont er, ob das Material die Säure überlebe, die er nach der Gravur in die Vertiefung geben müsse. Aber er verspricht, sein Bestes zu geben.

Ob wir denn darauf warten könnten, wollen wir wissen. Nun wechselt sein Blick von Mitleid zu blankem Entsetzen. Was wir uns denn vorstellen! So eine Gravur sei nicht wie „Brötchen backen“. Er habe noch fünf weitere Gravuren, frühestens morgen! Wir bedanken uns, geben gleich noch das selbst klebende Briefkastenschild in Auftrag und haben gelernt, dass man es als Kunde auch nicht immer leicht hat.